AUF LEBEN
75 Jahre Jüdische Gemeinde Frankfurt
Ausstellung vom 20.12.23 – 05.05.24*
ÜBER DIE AUSSTELLUNG
*Die Ausstellung muss aufgrund interner Abläufe verkürzt werden und ist bis zum 05.05.24 zu sehen.
Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main begeht in diesem Jahr das 75-jährige Jubiläum ihrer Wiederbegründung.
Nach der Schoa stellten sich Jüdinnen und Juden die Frage, ob sie von Neuem in Frankfurt beginnen konnten. Dem Großteil der Zurückgekehrten und heimatlos gemachten Überlebenden war eine Zukunft in Deutschland nur schwer vorstellbar. Viele emigrierten, einige jedoch blieben und formten eine neue Gemeinde. Sie bauten Institutionen wie Kindergarten, Altenheim, Synagogen und Schule wieder auf. Ihre Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt den Weg einer zunehmend selbstbewussten Gemeinschaft, die sich in der Stadtgesellschaft positioniert.
Das Dach der Einheitsgemeinde vereint die Vielfalt des gegenwärtigen Judentums und möchte einen gemeinsamen Ort für die plurale, jüdische Gemeinschaft schaffen. Ihre Geschichte des Handelns und Veränderns erzählt die Ausstellung in zwölf Kapiteln. Sie zeigt Frankfurter Geschichte(n) des Aufbauens, Aufbegehrens und Auflebens.
The exhibition can also be visited on site with an accompanying booklet in English and Russian.
К выставке также вышел сопроводительный буклет на английском и русском языках.
BEGLEITPROGRAMM
Öffentliche Führungen
So, 11. Februar 2024, 11 Uhr – ausgebucht
So, 25. Februar 2024, 11 Uhr – ausgebucht
So, 10. März 2024, 11 Uhr – ausgebucht
So, 07. April 2024, 11 Uhr – ausgebucht
So, 21. April 2024, 11 Uhr – ausgebucht
So, 05. Mai 2024, 11 Uhr – ausgebucht
Lesung & Gespräch
Doing Judaism. Neue Formationsprozesse der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland
Mit Anastassia Pletoukhina und Hanna Veiler
Wie gelebtes Judentum aussieht und welche Formen es annehmen kann, ist eine der zentralen Fragen unserer historischen Ausstellung „Auf Leben – 75 Jahre Jüdische Gemeinde Frankfurt“. Anastassia Pletoukhina widmet sich eben diesen Fragen in ihrem 2023 erschienenem Buch „Doing Judaism. Neue Formationsprozesse der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland.“ Darin beschreibt sie, wie neben etablierten Institutionen, darunter Gemeinden, sich neue Formationen jüdischen Lebens bilden, selbstbestimmt, aktiv und zukunftsorientiert.
Junge Perspektiven, Empowerment und Vielfalt – „Doing Judaism“ ist vielseitig. Im Rahmen dieser Lesung mit anschließendem Gespräch werden Anastassia Pletoukhina und Hanna Veiler darüber sprechen, wie modernes Judentum in Deutschland gegenwärtig aussieht und aussehen kann.
Donnerstag, 14. März 2024 | 18:30 - 20:00 Uhr | I. E. Lichtigfeld-Schule (Grundschule), Bibliothek, 5. OG, Westendstr. 43, 60325 Frankfurt
Ankommen, bleiben. Gehen, zurückkommen – Veranstaltungsreihe im Historischen Museum Frankfurt
Jüdin in Frankfurt
Welche Kontinuitäten und Umbrüche gab es in der Frankfurter Stadtgeschichte und inwiefern haben diese das eigene Leben beeinflusst und geprägt? Warum wurde gerade Frankfurt zum neuen Zuhause oder blieb Heimat? Welche Rolle spielte das eigene Jüdischsein im Laufe des Lebens, wenn überhaupt? In einem gemeinsamen Blick in die Vergangenheit tauschen sich Barbara Pohle und Lydia Böhmer im Gespräch mit Marion Kuchenny aus.
Barbara Pohle ist als Autorin und in der Jugend- wie Erwachsenenbildung tätig. Lydia Böhmer ist deutsch-israelische Übersetzerin. Marion Kuchenny ist Moderatorin sowie Journalistin und u.a. durch die Radiosendung "hr1 am Mittag" bekannt.
Dienstag, 26. März 2024 | 19:30 - 21:00 Uhr | Historisches Museum Frankfurt
Jüdische Geschichte Frankfurts
Die Frankfurter Jüdische Gemeinde ist eine der ältesten nördlich der Alpen. Seit über 850 Jahren hat sie eine fast bruchlose Kontinuität bewiesen. Im beginnenden 19. Jahrhundert bildete sich nach Jahrhunderten der Vertreibung, Verfolgung und Neuansiedlung im Zuge der Emanzipationsprozesse ein jüdisches Bürgertum heraus, wobei ihre Gleichstellung erst 1871 erfolgte, und die Frankfurter Jüdinnen*Juden danach noch häufig von der Mehrheitsgesellschaft diskriminiert wurden oder Ablehnung erfuhren.
Auch die Weimarer Republik stellte eine Zeit der Gegensätze dar. Einerseits wurden Jüdinnen*Juden zu Funktionen im öffentlichen Dienst, an Universitäten und Ähnlichem berufen. Die Kreativität in zahlreichen Bereichen der Kultur, Philosophie und Kunst erreichte neue Höhepunkte. Andererseits waren die Zeichen der Krise vor Allem im Erstarken des Antisemitismus erkennbar, der zu dieser Zeit brutaler wurde als je zuvor.
Nach der Schoa stellten sich Jüdinnen*Juden die Frage, ob sie von Neuem in Frankfurt beginnen konnten. Dem Großteil der Zurückgekehrten und heimatlos gemachten Überlebenden war eine Zukunft in Deutschland nur schwer vorstellbar. Viele emigrierten, einige jedoch blieben und formten eine neue Gemeinde. Sie bauten Institutionen wie Kindergarten, Altenheim, Synagogen und Schule wieder auf. Ihre Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt den Weg einer zunehmend selbstbewussten Gemeinschaft, die sich in der Stadtgesellschaft positioniert.
Donnerstag, 11. April 2024 | 19:30 - 21:00 Uhr | Historisches Museum, Leopold Sonnemann Saal | Karten
Eine Generation erzählt
Sie erlebten die Bühnenbesetzung im Schauspiel Frankfurt, engagierten sich in politischen Diskursen, sie mischten sich ein, schrieben Dokumente historischen Gehalts, ob zur jüdischen Gegenwart oder Vergangenheit. Dr. Rachel Heuberger war u.a. als Delegierte bei der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland wirksam und ist heute Vorsitzende des Gemeinderats und der Schulkommission der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Cilly Kugelmann war u.a. als Direktorin des Jüdischen Museum in Berlin tätig. Gemeinsam mit Marion Kuchenny (hr1) sprechen sie über ihre Erfahrungen, persönliche wie gemeinschaftliche Errungenschaften und besondere Anekdoten.
Donnerstag, 23. Mai 2024 | 19:30 - 21:00 Uhr | Historisches Museum, Leopold Sonnemann Saal | Karten
Lesung & Gespräch – Best Of Michel Bergmann
Witzig, spritzig, humorvoll, klug und natürlich auch spannend versteht es Michel Bergmann wie kein anderer, seine Leser*innen zu unterhalten. Der Schriftsteller wurde 1945 als Kind internierter jüdischer Flüchtlinge in Riehen bei Basel geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Paris, seine Jugend in Frankfurt am Main. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist, unter anderem bei der Frankfurter Rundschau, später als Regisseur und Produzent, seit 1990 als Drehbuchautor. 2010 erschien sein erster Roman "Die Teilacher", dem bislang acht weitere folgten, darunter "Der Rabbi und der Kommissar". Anlässlich unserer Ausstellung "Auf Leben" stellt Michel Bergmann eine Mélange seiner Bestseller vor.
Montag, 27. Mai 2024 | 19:30 - 21:00 Uhr | Jüdische Gemeinde Frankfurt, Gemeinderatssaal, Westendstr. 43, 60325 Frankfurt | Karten
BILDERGALERIE
IM WERDEN –
ZEITZEUGENINTERVIEW-PROJEKT
Anlässlich der Ausstellung wurde unter Regie von Adrian Oeser das Zeitzeugeninterview-Projekt "Im Werden" realisiert, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main in einen Dialog gebracht wird. Bislang wenig bekannte, ältere Zeitzeug*innen der Gemeindegeschichte kommen hier in lebendigen Interviews zu Wort und geben wertvolle Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der hiesigen Gemeinde. Einzelne Ausstellungsexponate wie Fotos oder Dokumente werden sowohl in den Videos visuell als auch in den entsprechenden chronologischen Erzählungen der Ausstellung eingebunden, wodurch eine enge Verbindung zwischen den einzelnen Ausstellungsmodulen und den Interviewsequenzen entstanden ist. Diesen Berichten wurden junge jüdische Stimmen gegenübergestellt, die unterschiedlichen Fragen nach Relevanz der Gemeindegeschichte, ihrem Selbstverständnis als Gemeindemitglieder und dem Blick in die Zukunft nachgehen. Das Zeitzeugeninterview-Projekt ist Teil der Ausstellung und kann dort angesehen werden.
PRESSEKIT
Das Pressekit zur Ausstellung finden Sie hier.
ANFAHRT & ÖFFNUNGSZEITEN
Anfahrt
Zum Ignatz Bubis-Gemeindezentrum kommen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln entweder mit der U4 Richtung Bockenheimer Warte (bis Festhalle/Messe) und anschließendem Fußweg von ca. 5 Minuten oder per U6/U7 Richtung Heerstraße (bis Westend) und anschließendem Fußweg von ca. 10 Minuten.
Parkmöglichkeiten sind nur begrenzt im Westend möglich. Über eigene Parkplätze verfügt die Jüdische Gemeinde nicht.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist montags bis donnerstags und sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr sowie freitags von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet.
Samstags und an jüdischen Feiertagen ist die Ausstellung geschlossen.
Der Eintritt ist kostenfrei.
IMPRESSUM
Ignatz Bubis-Gemeindezentrum
Savignystraße 66, 60325 Frankfurt am Main
Bei Fragen und Anregungen schreiben Sie uns unter: kultur@jg-ffm.de
Disclaimer
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